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Familie aus Aleppo

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Netzwerk der Hilfe

„Wir brauchen Wohnraum für Flüchtlinge“

Kloster öffnet Pforten

Der öffentliche Appell, privaten Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen oder Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten, hat zu dem Entschluss eines Klosters im Rheinviertel geführt, ein Flüchtlingsehepaar in die Räumlichkeiten des Noviziates aufzunehmen.

„Dechant Picken hat hier angerufen und um Hilfe gebeten. Da war für das Kloster klar: Wir helfen und öffnen die Pforten des Klosters,“ sagt die zuständige Schwester. Die beiden Hilfesuchenden haben noch am gleichen Tag die Sammelunterkunft verlassen und sind in die Räumlichkeiten des Klosters eingezogen. „Wenn man bedenkt, was diese armen Menschen in den letzten Monaten an fürchterlichen Dingen erlebt haben, dann braucht es dringend eine Umgebung, in der sie etwas Ruhe und ein wenig Zuhause finden können. Wie will man sonst mit solch einem Leid fertig werden und neuen Lebensmut fassen,“ sagt die Ordensfrau weiter. Die Bedingungen in vielen Flüchtlingsunterkünften seien bei allem guten Bemühen der städtischen Verwaltung nicht geeignet, dass Menschen mit solchen Erfahrungen seelisch gesunden können. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten traumatisiert sind. Ich möchte nicht wissen, welche grausamen Bilder die Flüchtlinge Tag und Nacht begleiten,“ fügt sie an.

Dechant Dr. Wolfgang Picken unterstreicht nochmals den Appell an die Öffentlichkeit, der kürzlich vom Runden Tisch für Flüchtlingshilfe in Bad Godesberg ausgegangen ist, privaten Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Gegenwärtig werden 20 Wohnungen unterschiedlicher Größe für Flüchtlinge gesucht. „Es geht hier um mehr als um Wohnen und Integration. Es geht darum, dass wir Menschen einen geschützten und heimatlichen Lebensraum bieten, der ihnen nach der Konfrontation mit Krieg, Verfolgung und Flucht die Möglichkeit bietet, innerlich zur Ruhe zu kommen. Die Flüchtenden müssen mit ihrer Vergangenheit fertig werden und brauchen dafür eine Atmosphäre der Herzlichkeit und Wärme", sagt der Dechant, der zugleich Moderator des Runden Tisches ist. Daher hoffe er, dass viele Godesberger prüfen werden, ob sie Zimmer oder Wohnungen für die Flüchtlinge zur Verfügung stellen können. Bei den anerkannten Flüchtlingen werden Mietzahlungen durch städtische Leitungen sichergestellt. „Flüchtlinge und Obdachlose aufzunehmen ist ein Werk der Barmherzigkeit. Es ist ein Akt der Liebe, der beiden gut tut. Dem, der empfängt, und dem, der gibt", sagt Dechant Picken abschließend.

Die Koordinatorin des „Runden Tisches“ steht für Informationen zum Thema „Wohnungssuche“ zur Verfügung. Sie erreichen Frau Hübner-Fekiri unter der Rufnummer 0228/53881320 und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


„Runder Tisch Flüchtlingshilfe Bad Godesberg“

sucht privaten Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge

Der „Runde Tisch Flüchtlingshilfe Bad Godesberg“, an dem alle Organisationen und Initiativen für Flüchtlinge in Bad Godesberg vertreten sind, äußerte sich in seiner Sitzung am 8. Juni 2015 besorgt darüber, dass den Flüchtlingsfamilien nur schwer der Übergang von der Erstunterbringung durch Stadt und Kirchengemeinden zu eigenem, angemieteten Wohnraum gelingt.


Dabei sehnen sich die Familien nach einem eigenen zu Hause, mit ausreichend Platz und Privatsphäre, nachdem sie sich in den letzten Monaten in das gesellschaftliche Leben in Bad Godesberg eingelebt haben. „Alle Organisationen und Initiativen am Runden Tisch rufen dazu auf, dass die Bürger und Wohnungsbaugesellschaften hier helfen und die Bereitschaft zeigen, privaten Wohnraum für die Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen“, sagt Dechant Dr. Wolfgang Picken als Moderator des Runden Tisches.

Thema der Diskussion am Runden Tisch war vor allem die Schwierigkeit, Wohnraum zu finden, bei dem die Besitzer bereit sind, ihn an Flüchtlinge zu vermieten. Hier treffen alle Beteiligten immer wieder auf Hürden, die unüberwindbar erscheinen. Die Teilnehmer am „Runden Tisch“ stimmen darin überein, dass anerkannte Flüchtlinge die gleichen Rechte auf dem freien Wohnungsmarkt erhalten müssen und zwar unabhängig von Herkunft und Status. „In fast allen Fällen wird den Familien die Chance verwehrt sich beim Vermieter vorzustellen“, so Brigitte Nölken, die seit Januar diesen Jahres mittlerweile anerkannte syrische Bürgerkriegsfamilien bei der Wohnungssuche begleitet. „Ablehnende und diskriminierende Reaktionen seitens der meisten Immobilien- und Wohnungsbaugesellschaften stehen auf der Tagesordnung“, so Brigitte Nölken weiter. Man misstraut grundsätzlich der Zahlungsmoral und vergibt Großraumwohnungen lieber an Einzelpersonen statt an eine Familie. Dabei werden die Unterkunftskosten vom Jobcenter übernommen, wenn die Vorgaben für Mindestwohnfläche und Mietpreis eingehalten werden. Ab April 2014 liegen die Richtwerte der Bruttokaltmiete für das gesamte Bonner Stadtgebiet zwischen 684 Euro für einen 3-Personen Haushalt und 1059 Euro für einen 6-Personen Haushalt.

Nach den vorliegenden Bedarfsmeldungen der teilnehmenden Beratungsstellen und Organisationen handelt es sich um insgesamt 20 Haushalte, deren Mitglieder eine sogenannte Aufenthaltsgestattung haben und berechtigt sind aus ihrer Übergangsunterkunft auszuziehen. Dabei handelt es sich um zwei- bis sieben- Personen Haushalte. Die Koordinatorin der Flüchtlingshilfe des Runden Tisches, Jessica Hübner-Fekiri, nimmt Fragen und Angebote bezüglich der Vergabe von Wohnraum an anerkannte Flüchtlinge gern unter der 0228 53881320 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! entgegen.

Nach wie vor finanziert der Runde Tisch aus Spendenmitteln Sprachkurse für Flüchtlinge, die noch keine andere Möglichkeit des Spracherwerbs haben und unterstützt die Teilnahme an Ferienangeboten für Kinder. Sollten Sie die Arbeit unterstützen wollen, können Sie auf unser Spendenkoto „Flüchtlingshilfe“ spenden:
IBAN: DE52 3705 0198 1901 0771 62; BIC: COLSDE33XXX.

Kontakt:

Sie haben Fragen zum Thema Ehrenamt in der Kath. Flüchtlingshilfe Bad Godesberg? Alice von Spee hilft Ihnen gerne weiter.

Alice von Spee

Telefon: 0228 538813-17
Kontakt Flüchtlingshilfe