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Archiv 2007

Dritte Klostergründung in zwei Jahren

Kloster und Noviziat St. Andreas
Weihbischof Dr. Heiner Koch hat am 18. August um 18.00 Uhr mit einem feierlichen Pontifikalamt in der Pfarrkirche St. Andreas die Gründung des Klosters St. Andreas begangen. Vor der überfüllten Kirche bezeichnete er in seiner Predigt den Neuanfang der Schwestern vom Armen Kinde Jesus als "ein großes Zeichen der Ermutigung". Vor dem Gottesdienst waren die fünf Schwestern der Kommunität und 60 weitere Ordensfrauen von 70 Messdienern, Schützen, Priestern und dem Bischof am Klostereingang abgeholt und in die Kirche geführt worden.

Pfarrer Dr. Picken hieß alle Anwesenden herzlich willkommen: "Es berührt mich sehr, dass der Aufbruch unserer Gemeinde, den sie, meine lieben Schwestern, so intensiv mitgetragen haben, nun auf sie selbst zurückkommt."Nach dem Verlesen der Gründungsurkunde am Ende des festlich gestalteten Gottesdienstes zog die versammelte Gemeinde zum Kloster. Dort nahm Weihbischof Koch die Segnung des Hauses und der Kapelle vor. Anschließend strömten die Gottesdienstbesucher ins Kloster - die Räume waren zugänglich gemacht - , und in den Klostergarten, in dem zum Empfang gebeten war. Viele verharrten dort in heiterer Atmosphäre bis in die Nacht. Die Schwestern vom Armen Kinde Jesus waren seit 111 Jahren in der nah gelegenen Clara-Fey-Schule tätig. Der ausbleibende Ordensnachwuchs zwang sie in den 90iger Jahren zur Übergabe der Schule an das Erzbistum.

Zuletzt verblieben fünf Schwestern in einer Kommunität unter dem Dach des Schulgebäudes. Mit der Schließung der Niederlassung und der Gründung des Klosters wagen die Ordensfrauen einen neuen Anfang. Das Kloster St. Andreas befindet sich im frisch sanierten, alten Pfarrhaus von St. Andreas inmitten des Rheinviertels. Von dort aus werden sich die Schwestern verstärkt in das Gemeindeleben einbringen.

Die Pastoral der Gemeinde ist nun vordringliche Anliegen der Ordensfrauen. Die fünf Schwestern des Klosters St. Andreas werden das Kloster als offenen Ort der Begegnung und des Gebetes führen. Sie wollen sehr bewusst für das Leben in ihrer klösterlichen Gemeinschaft werben und mit einem veränderten Konzept attraktiv machen. Interessierte Frauen sollen ihren bisherige Berufen weiter nachgehen und zugleich als Schwestern in der Gemeinschaft leben können. Damit sind auch gezielt Frauen der zweiten Lebenshälfte angesprochen.

Die Schwestern erleben eine erfreuliche Resonanz auf ihren couragierten Aufbruch. Drei Frauen haben ernsthaft um die Aufnahme in den Orden gebeten. Weitere haben ihr Interesse angemeldet. Die Ordensleitung in Aachen hat deshalb entschieden, im Kloster St. Andreas ein Noviziat zu eröffnen. Es beginnt ein neues und hoffnungsvolles Kapitel in der Ordensgeschichte der Schwestern vom Armen Kinde Jesus. Die Ordensgemeinschaft hatte in Deutschland viele Jahre keinen Nachwuchs.

 

Fotos der Renovierung

Beim Einzug der Schwestern

Die Kapelle der Clara Fey Schwestern


Bilder: © privat